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Mittwoch, 10. Oktober 2018, 13:16

SOFTWARE: Spielen unter Windows NT4

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Der Dell OptiPlex GX110 - ein Computer mit einem starken und schnellen Prozessor, viel Speicher und einer nur eher mittelmäßigen Grafik, allerdings mit dem Vorteil, dass auf der rechten Seite ein kleiner, aber wichtiger Aufkleber prangt. Darauf steht eine Nummer und darüber "Windows NT4". Nach kurzem überlegen installierte ich ebenfalls, neben Windows 98, Windows NT4 - ein Betriebssystem, das in der Geschichte von Microsoft eine für den Massmarkt zwar untergeordnete, dennoch wichtige Rolle spielen sollte.

Windows NT4 ist der Nachfolger von NT3.51 und ist das erste NT-basierte Betriebssystem mit der neuen Oberfläche mit der Startleiste, wie es bei Windows 95 vorgestellt wurde und die Benutzerfreundlichkeit enorm verbesserte. Allerdings hören hier die Gemeinsamkeiten auf. Denn im Gegensatz zu 95 - welches immer noch auf dem längst überholten DOS basierte - spielte NT eine große Rolle bei Bürorechnern, Workstations und Servern, deren Marktanteile man vergrößern wollte. Aus diesem Grund hat NT4 in seiner Ursprungsform auch eine Unterstützung für MIPS-, DEC Alpha- und Motorola PowerPC-Prozessoren, welche, neben den bekannten x86ern, wie Intel, AMD oder auch Cyrix, gerade im Workstation- und Serversektor so wichtig waren.
Allerdings hagelte es auch heftige Kritik, denn oft wurde NT4 mit 95 verglichen und gerade im privaten Sektor war NT4 recht unattraktiv. Die Unfähigkeit auf den Gebieten Plug&Play und FAT32 führten zu heftigem Gegenwind. Aber noch schwieriger war die Unfähigkeit Platten anzusprechen, die größer als 7,8 GB groß sind. Vor allem im Parallelbetrieb mit Windows 95 führt das zu erheblichen Problemen. Eine weitere Eigenschaft, die NT fehlt, ist Direct3D. Gerade in Zeiten des 3D-Booms auf dem PC war diese ungemein wichtig und legte, neben all den herstellerspezifischen Programmschnittstellen, wie Glide, CIF, S3D oder auch PowerSGL und dem quelloffenen OpenGL, den Grundstein für die Vormachtstellung des PCs als Spieleplattform ersten Ranges. OpenGL wurde unterstützt, der Rest nicht. Damals war es allerdings auch nicht wichtig, diese zu unterstützen, denn all die professionellen 3D-Programme - vornehmlich CAD - wurden sowieso nur für OpenGL geschrieben. Das führte bei vielen im Heimbereich zu Unmut, wurde allerdings von Profis begrüßt. Erst mit dem Nachfolger Windows 2000 kam ein NT-basiertes Betriebssystem auf den Markt, das Profis wie private Heimnutzer (fast) gleichermaßen begeisterte, da es Direct3D bereitstellt.

Aus diesem Grund ist NT4 nicht gerade bekannt dafür, als Grundlage für freudiges Spielen zu sein. Dennoch gab es Daddelobjekte, welche auf diesem Betriebssystem zum Laufen gebracht werden konnten. Neben all den zweidimensionalen Strategiespieln, wie Dark Reign, KKND, Age of Empires , Worms 2 oder auch das mitgelieferte Space Cadet Pinball, gibt es auch OpenGL-Spiele auf dem PC, die auch das Spielen in der dritten Dimension ermöglichten und das bei vollster Beschleunigung - wenn auch nicht viele.

Es gibt GLQuake, Quake II, Quake III: Arena, American McGee's Alice und Heavy Metal FAKK 2. Jetzt wird sich so mancher denken, dass es auch Spiele geben muss, welche NICHT auf der Quakeengine basieren und TROTZDEM zum Laufen gebracht werden können. Ja, die gibt es. Da wären Half Life und Unreal, denn beide unterstützen auch OpenGL. Allerdings läuft Unreal unter Windows NT4 im Softwaremodus DEUTLICH schneller, als unter OpenGL, dessen Bildrate und FPC (Frames per Century) gemessen werden muss, um eine anständige Zahl herauszukriegen.
Irgendwie ist der OpenGL-Modus in Unreal nicht wirklich gut, warum auch immer. Selbst unter Windows 98 ist es unter Direct3D deutlich besser und unterstützt mehr Einstellungen. Das ist komisch, denn auch unter MacOS und Linux gibt es eine Version, die lediglich auf OpenGL basiert. Half Life andererseits läuft klaglos und ohne Probleme.


Bleibt nur noch die Frage aller Fragen: lohnt Windows NT4 zum Sammeln und Installieren? Die Frage ist schwer zu beantworten und sollte in zwei Bereiche geteilt werden. Auf der einen Seite läuft es schneller, besser und vor allem sicherer, als Windows 9x - keine Frage. Allerdings richtete sich dieses Betriebssystem nur an Profis, was jedem klar sein sollte. Die OpenGL-Spiele, die laufen, sind auf NT4 besser, wenn auch nicht viel. Im Schnitt habe ich zwischen 6-11% mehr Leistung herausbekommen, außer bei Unreal. Vor allem Heavy Metal FAKK 2 ist auf NT4 ein schnelleres Vergnügen, auch wenn es unter vollster Detailstufe immer noch eine ruckelige Sache ist, was aber an der unzureichenden i752-Grafikeinheit liegt.
Soweit ICH weiß, ist die nVidia GeForce 6800 Ultra die schnellste Grafikkarte, die unter NT4 unterstützt wird. Aber genau HIER liegt das Problem: diese ist lediglich als AGP-Karte erhältlich. Problematisch ist allerdings nicht die Karte an sich, sondern der Anschluss. Man muss wissen, dass lange nicht alle Mainboardhersteller einen Treiber für AGP unter NT4 bereitstellen. Auch die Treiberimplementierung kann schwierig sein, denn oft müssen diese umständlich manuell eingebunden werden. Für so manch unerfahrenen Nutzer ein schier unüberwindliches Hindernis. Gleiches gilt für Soundkarten.

Wer sich also darauf einlassen möchte, kann es gerne tun, sollte aber erst einmal unter einer virtuellen Maschine so viel wie möglich ausprobieren. Für Sammler und Enthusiasten ist dies keine Frage; für den Einsteiger leider schon. Kenntnisse für alte (Windows-)Systeme ist leider unerlässlich, darüber sollte man sich klar sein. Das Service Pack 6 sollte auf alle Fälle installiert werden, um auch die letzte Inkompatibilität auszumerzen. Sicherlich ist es besser, als NT3.51, wenn auch etwas leistungshungriger. Aber wer Minimum einen 500MHz-Prozessor, 128MB RAM, das geeignete Board mit dem passenden Treiber, eine 8GB-Festplatte, eine unterstützte Grafik- sowie Soundeinheit besitzt und gewillt ist, etwas umständliche Retroluft zu schnuppern, kann es gerne ausprobieren und sich (zuweilen) positiv überraschen lassen. Allen anderen rate ich, die Finger davon zu lassen, denn Zeit und vor allem Geduld sind das oberste Kredo, wenn es darum geht, das System vernünftig einzurichten. Interssant ist es allemal. Viele Spiele laufen nicht. Aber diejenigen, DIE funktionieren, sind jedes mal einen Jubelschrei wert. Allderings handelt es sich nur um Actionspiele, darüber sollte man sich bewusst sein.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Dr. AE86« (22. Oktober 2018, 00:27)


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